Wie sich Dinge ändern

wie sich dinge ändern

Ein paar Gedanken für Zeit, Veränderung & Angst

Wir alle kennen den Wandel der Zeit. Dinge ändern sich, Städte wandeln sich und wir Menschen irgendwie mittendrin. Die Technik schreitet voran. Das Internet soll Entfernung erleichtern und miteinander verbinden. Die Zeit scheint zu rennen, wie Sand der durch die Finger rinnt. Dabei ist Sand doch alles was wir für unsere Sandburg haben. Wie schaffen es Einige diesem Wandel zu entgehen? Wie kann es sein, das Menschen bequem werden und sich keine Gedanken mehr machen, wie man das Leben verbessern, vereinfachen und versüßen könnte? Es geht um viel mehr. Angst vor Veränderung und Neuem Unbekannten. Alles ist schön, warum muss sich denn etwas ändern? Dennoch geht es weiter. Andere gehen weiter. Wenn Du selbst nicht mitgehen kannst, guckst Du nur winkend zu oder huscht ein Urteil durch deinen Kopf? Manchmal ist den Menschen nicht bewusst, dass ein urteilender Blick verletzender sein kann, als nur winkend zuzuschauen. Wie oft laufen wir durch die Straßen und bekommen eben diese Blicke? Blicke von Unverständnis aber auch Neugier und fragende Blicke. Wie kann so etwas sein. Während einige in diesem Strudel stehen und sich fragen, wie denn alles so schnell passieren kann, werden Andere zum Vorreiter Ihrer Zeit.

Sophie’s Reise

Auf Einige mag sie komisch wirken, dennoch hat auch Sophie eine Geschichte zu erzählen, wie wir alle. Jeder trägt sein Paket. In unserer Unterhaltung beginnt Sophie zu erläutern, wie sie Ihre eigene Stadt verlässt. Sie liebt ihre Stadt, aber da draußen ist mehr. Es gibt Orte, die schöner sind als jene die sie kennt. Vielleicht ist es auch keine Entscheidung zu reisen, sondern ein Trieb dem sie nachgibt, ein natürliches Verlangen nach Freiheit, Weite und Abenteuer. Neues sehen und entdecken, Veränderung? Sophie erzählt: „Ich reise in eine fremde Stadt, die nach einer Weile gar nicht mehr so fremd ist. Im Gegenteil, die  Menschen, die andere Kultur, die Gebäude, die Weite, die Natur wunderschön zu den verschiedensten Tageszeiten. Menschen gehen an mir vorbei und lächeln mich an. Nackte Füße, Tattoos an allen möglichen Stellen, Bärte bis zur Brust, Haare so blau wie mein Onkel, Klamotten aus dem 16. Jahrhundert und es stellt sich mir nur eine Frage: ‚Warum?‘“
An dieser Stelle stehen wir nun wieder winkend daneben oder urteilend. Auf manche unter uns wirkt sich Veränderung auf unverständliche Art und Weise aus. Wir müssen es nicht verstehen, können wir auch nicht. Jeder geht seinen eigenen Weg, nimmt seine eigene Welle und manchmal reitet man zusammen. Erfahrung prägt uns auf unterschiedliche Art und Weise. Schmerz und negative Erfahrungen greifen uns an und gelegentlich fängt der Mensch an zu blockieren. Alte, bequemere Wege werden aus Sicherheit gegangen. Herrscht dort Angst vor neuen, unbekannten Eindrücken oder vordem was damit passieren könnte? Woher kommt denn sonst das Unverständnis für Unbekanntes und Abnormales? Warum ist da kein Platz im Herzen für Akzeptanz? „Heißt ja nicht, dass ich jetzt auch Onkels Haare möchte“, argumentiert Sophie.
„Die gesammelten Eindrücke und Emotionen, alles wird irgendwie ein Teil der eigenen Persönlichkeit und nimmt einen besonderen Platz in deinem Herzen ein. Sie prägen und ändern Dich. Du kannst es nicht aufhalten. Nur Ignoranz kommt dagegen an.“ „Vielleicht ist es dieser Geruch von Freiheit, der drängelt nicht zu ruhen, der mich süchtig nach Veränderung macht. Sobald du einmal auf Reisen warst, berichten viele darüber, wie schwer es ist, wieder in die alte Heimat zukommen. Weiterziehen, wann immer man möchte. Wenn Probleme aufkommen, einfach in den Flieger steigen.“

Veränderung passiert

Das klingt stark nach Wegrennen, wenn Veränderung nicht ins Konzept passt. Dann kommt die Frage nach dem Zeitpunkt auf, wann sollte der Mensch bleiben, ruhen und nicht weiterziehen? Wie findet sie heraus, wann es Zeit ist, dem Drang nicht nachzugeben, sich etwas anderem, Neuen, Entferntem hinzugeben, weil sie es kann? Zwischenmenschliche Beziehungen kommen ins Spiel. Bände werden geknüpft, Freundschaften geschlossen und Emotionen stehen auf der Tagesordnung. „Es gibt für alles eine Zeit.“, erzählt Sophie weiter. „In Vergangenheit wurden Bänden geknüpft, welche mir wahnsinnig wichtig erschienen. Dann kommen Umstände auf und der Ort ändert sich. Es geht so schnell. Ehe man sich verguckt, ist die Zeit vergangen und was dir gerade noch so wertvoll schien, liegt nun hinter Dir. Geknüpfte Bände reißen, weil man weiterzieht, sich weiterentwickelt. Auf einmal gibt es neue unerwartete Situationen die Handlungsbedarf erfordern. Neue Bände knüpfen sich, Veränderung kommt so schnell. Dennoch passiert es. Du stehst daneben, beobachtest den Wandel, bist fassungslos und verliebt zugleich. Wie schaffen es manche Menschen sich so schnell in dein Herz zu drängeln? Zeit und Ort passen einfach oder passen eben einfach nicht. Ich kann es nicht verstehen oder beschreiben, der Flow, der immer weitergeht. Dann frage ich mich, wie viel Veränderung ich eigentlich noch ertragen kann. Aber das ist das Leben. Es geht weiter und weiter. Du kannst nicht stehen bleiben. Du musst entscheiden, ob du glücklich sein willst oder rumjammern willst. Hinzu kommt noch, dass die Zeit nicht auf einen wartet. Sie geht einfach und nimmt den Tag mit, wobei wir beide noch so viel miteinander vorhatten. Wo ist die Zeit denn hin? Wohin geht denn die Zeit, wenn sie geht? Nie habe ich verstanden, warum man ihr nicht folgen oder sie zurückholen kann. Ist sie einfach weg? Vielleicht habe ich Glück und finde sie zu Ostern, dann frage ich sie, was sie in ihrer Freizeit macht.“ Sophie erzählt mir auch von den kleinen Extremen des Lebens, Herausforderungen, Entscheidungen, Nervenkitzel die einen das Leben spüren lassen. „Du fühlst, wie lebendig du bist, wenn du an deine Grenzen kommst. Der Moment, wenn du einfach nur tief durchatmest und es dann einfach tust. Der Mensch braucht das! Spring ins kalte Wasser und genieß es! Fahr im heftigstem Sommerregen Fahrrad durch die Stadt und kauf dir dann ein Schokoeis. Du lebst! Und wenn ich alleine in den Flieger steige und vor Aufregung kotzen könnte, dann weiß ich, jetzt bin ich lebendig!“ Wir müssen nicht alle ins kalte Wasser springen, aber was Sophie sagen möchte ist eindeutig. Man kann dem Wandel der Zeit nicht entgehen. Veränderung ist gut und erfrischend. Angst und zu viele Gedanken kann oft nur Probleme erschaffe. Vorsicht ist immer gut, aber wer sich verschließt, verpasst vielleicht die Chance des Lebens oder die eine richtige Person für Jetzt.

Das Hier und Jetzt

Dann treffe ich Alex üben den Dächern der Stadt. Auf dem Sonnendeck erzählt er mir von seinen Leidenschaften. Er redet über den Moment: „Den Augenblick den du gerade erlebst, das Hier und Jetzt. Wenn du plötzlich realisiert, das ist das Leben. Du fühlst die Energie, die durch Deinen Körper strömt, während Du ein- und ausatmest. Du inhalierst, atmest das Leben und bist einfach nur, lässt Menschen Menschen sein. Die Gedanken sind frei und du schwebst. Nur deine Sinne leiten Dich. Du blickst in die Weite, die Sonne geht unter und die Skyline deiner Stadt leuchtet im schönsten Licht des Tages. Es ist wunderschön. Du fühlst den Moment und kapierst, das hier ist gerade perfekt.
Und dann ist er vorüber. Der Augenblick, der dir eben den Atem genommen hat, zieht soeben vorbei. Du schaust ihm noch hinterher während sie die Dunkelheit der Nacht über die Stadt legt. ‚Komm zurück‘, magst du dir denken. Aber das Leben schreitet voran und hält schon neue Augenblicke für Dich bereit.“ Alex Augen glänzen. Glückshormone scheinen auf ihn einzuströmen und er ist wie im Rausch. „Nichts hält den Gang der Dinge auf und wir sind mittendrin. Lass den Moment ziehen, lass ihn gehen, sonst verpasst einen anderen. Schönheit ist allgegenwärtig. Du musst nur die Augen öffnen. Das Leben ist so vielfältig und hält tausende Abenteuer für dich bereit. Du kannst nicht sehen was vor dir passiert, wenn Du zurückschaust. Wenn du loslässt, kannst du wieder zulassen, also lass los!“, er ist außer sich. Wäre er ein Phoenix, wäre er jetzt sicherlich in Flammen aufgegangen. Ich muss schmunzeln, weiß aber, dass er Recht hat. Sei glücklich und wenn nicht ändere etwas, will er mir sagen. Oft leichter gesagt, als getan. Veränderung, sie kann stürmisch kommen ohne Vorwarnung und dir den Boden unter den Füßen wegreißen. Das tut weh, wenn Du fest auf ihm stehst. Wenn du freifließend durch die Gegend hüpfst und viel nach Deinem Inneren schaust, bewegst Du Dich vielleicht auf Gras oder Wolken und Veränderung wird nicht wehtun, sie wird dich nicht überrennen. Sei bereit. Veränderung kommt auch zu Dir. Sie kommt bestimmt.

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